Aufgrund der Nachforschungen für sein Buch „Von Bauern und Köttern Pächtern und Aufsitzern - Höfe und Kotten in Saarn“ hat der Saarner Geschichtsschreiber Heinz Weirauch den Eindruck gewonnen, es handelt sich bei diesem „Hof Linde“ um den ehemaligen Oberhof des Saarner Klosters - mit dem Sitz eines Hofgerichtes. Er vermutet, dieser Hof ist identisch mit dem Gut Roßkothen, das vom Kloster im Jahre 1277 erworben wurde.

Die erstmalige Erwähnung des Namens „de Linde“ habe er um das Jahr 1400 herum gefunden, beschreibt der Autor in seinem Buch.

Neben den Abgaben, die vom Pächter an das Kloster Saarn zu entrichten waren, hatte dieser auch solche an die Herren von Broich, die Landesherren, zu entrichten, hat Heinz Weirauch herausgefunden.

Nachdem Jan Lindermann 1750 Erbpächter des Hofes geworden war, konnte er um 1775 den „Hof Linde“ vom Kloster Saarn zu seinem freien Eigentum erwerben. Daraufhin hat er den „Hof Linde“ als zweigeschossiges, giebelständiges Backsteinhaus etwa um 1780 neu errichtet.

Aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten mussten die Erben 1846 ihren Landbesitz veräußern. Auch wurde im gleichen Jahr das Wohnhaus mit Garten an die evangelische Kirchengemeinde Saarn verkauft. Wie die Gemeinde das Gebäude nutzte, ist leider nicht überliefert.

Nachdem sie 1845 den Schroers-Hof, heute: Holunderstr. 10, erworben und hier 1863-1865 das Pfarrhaus errichtet hatte, veräußerte sie 1865 den „Hof Linde“.

Das Haus wurde im 19. Jahrhundert zu Wohnzwecken umgebaut. Die hier  betriebene Landwirtschaft war zuvor schon eingestellt worden.

Nach der Eigentumsübertragung im Jahre 1988 ließ der neue Eigentümer das Gebäude, in Verbindung mit dem Nachbarhaus, Düsseldorfer Str. 12, umfassend restaurieren.

Für die Richtigkeit:                                   „Ein Projekt des Stammtisches „Aul Ssaan“

F. Wilhelm von Gehlen