Düsseldorfer Straße 128

Düsseldorfer Straße 128


Denkmal Düsseldorfer Str. 128 – „Kotten Jehles“28


Für sein Buch „Von Bauern und Köttern Pächtern und Aufsitzern – Höfe und Kotten in Saarn“ hat der Saarner Geschichtsforscher Heinz Weirauch ermittelt, dass auf diesem Grundstück seit 1844 der „Kotten Jehles“ bestand. Nachdem dieser Kotten abgerissen worden war, erfolgte – nach seiner Beschreibung – um 1910 die Neubebauung.

 

Alte Saarner erinnern sich, dass die hier ab 1924 ansässig gewesene Bauunternehmung Carl Rudolphi GmbH & Co. bis zu ihrem Konkurs im Mai 1969 ihre Büroräume in diesem - lt. Denkmälerverzeichnis um 1885 erbauten - Haus unterhielt. Vor 1924 ist das Haus -lt. Denkmälerverzeichnis- von einem ehem. Sägewerk als Wohnhaus für Mitarbeiter genutzt worden.

 

Dabei muss es sich um das zuvor im Kloster Saarn ansässig gewesene Sägewerk von Wilhelm Backhaus jun. gehandelt haben. 1882 hatte sein Schwiegersohn, Julius Kleinkemm, die Leitung dieses Werkes übernommen und ab 1886 begonnen, Produktionszweige zur Düsseldorfer Str. 128 zu verlegen.

 

Als Prokurist der Firma Rudolphi wirkte hier Paul Kosmalla (1902 – 1965). Er hatte sich wegen seines beachtlichen Einsatzes für den RSV Mülheim an der Ruhr e.V. und den Deutschen Handball-Bund einen legendären Ruf erworben und sich einen Namen als „Handball-Professor“ gemacht.

 

Das Gebäude hatte die Bauunternehmung Rudolphi ursprünglich, so wurde mir berichtet, als Wohnhaus für Mitarbeiter erworben, es jedoch dann für Büros genutzt. Straßenseitig beeindruckt die drei-achsige Gliederung. In die aufwendige Putzfassade sind Elemente der Gründerzeit eingearbeitet.

Der Eingang zum Haus ist an der südlichen Giebelseite angeordnet.

 

1972 erwarb die SWB-Service- Wohnungsvermietungs- und -baugesellschaft mbH das Rudolphi-Gelände. Sie gestattete zunächst der Emmaus-Gemeinde, hier zu siedeln. Die jungen Leute der Gemeinde sammelten Altwaren und Schrott. Durch deren Verkauf bestritten sie ihren Lebensunterhalt. Des Öfteren gab es hier Feuerwehr-Einsätze auf dem Gelände.  

 

In den 1990er Jahren wurde auf dem Rudolphi-Gelände das Saarn-Center errichtet, mit mehreren Ladenlokalen, einer Arztpraxis, einem Restaurant und vielen Wohnungen.

 

 

Für die Richtigkeit:                                                „Ein Projekt des Stammtisches „Aul Ssaan“

F. Wilhelm von Gehlen                                                                                               


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