Erbaut wurde dieses zweigeschossige Eckhaus im Jahre 1909 durch den damaligen Grundstückseigentümer, die Firma Steinbruch Rauen. Das Datum ist auf dem Pfosten des Geländers im Treppenhaus des Hauses notiert. Seither wurde hier schon immer eine Gaststätte betrieben.

Charakteristisch für dieses Gebäude sind der an der „abgeschrägten Ecke“ von Düsseldorfer Straße und Langenfeldstraße befindliche Eingang zur Gaststätte sowie die Rundbogenfenster der Gaststätte.

Als Gastwirt hatte Heinrich van de Loo das Gebäude erworben und hier bis zum Verkauf des Hauses im Jahre 1929 eine Gaststätte betrieben.

1929 erwarb Heinrich Ahrens, der als Prokurist der Gelsenkirchener Glückauf-Brauerei tätig war, dieses Gebäude zur wirtschaftlichen Absicherung für seine Kinder, die Eheleute Paul und Maria Grafeld. Diese übernahmen die Gaststätte und beantragten im März 1929 ihre Konzession.

Die Gaststätte wurde von ihnen bis zum Tod von Paul Grafeld im Jahre 1964 gemeinsam als „Saarner Hof“ geführt. Danach führte Maria Grafeld den „Saarner Hof“ alleine weiter, bis zur Übergabe des Lokals an ihre Tochter und ihren Schwiegersohn, die Eheleute Sack, im Jahre 1994.

Bei Übergabe des Lokals war Maria Grafeld 89 Jahre alt. Sie war die älteste Wirtin in Mülheims.

Maria Grafeld war schon sehr erstaunt, als Oberbürgermeisterin Eleonore Güllenstern sie anlässlich eines Besuches im Jahre 1989 als die „älteste Wirtin Mülheims“ ehrte und ihr ein Geschenk der Stadt überreichte.

Einzigartig war der im Gastraum stehende Billardtisch. An ihn hat der Saarner Heimatdichter Hennes Klapdor in seinem Gedicht „Heimweh nach Saarn“ mit der Zeile

„…Die Düsseldorfer Straße, möcht‘ ich mal wiederseh’n,                       bei Grafeld um den Billardtisch noch mal en Walzer dreh’n…“

erinnert.

Nachdem die Eheleute Sack die Gaststätte ab dem 01.01.2003 verpachteten, gaben sie ihr Einverständnis, dass die Gaststätte nach erfolgtem Umbau als „Brauhaus Saarner Hof“ geführt wird.

Inzwischen wird auf dem Bürgersteig der Langenfeldstraße auch eine „Außengastronomie“ angeboten.

Bei dem vom Verkehrsverein Mülheim an der Ruhr e.V. durchgeführten Fassaden-Wettbewerb des Jahres 2001 hat dieses schöne und gepflegte Gebäude eine Auszeichnung erhalten.

Für die Richtigkeit:                                   „Ein Projekt des Stammtisches „Aul Ssaan“

F. Wilhelm von Gehlen