Friedrich-Freye-Straße 9

Friedrich-Freye Straße 9


Denkmal - Friedrich-Freye Straße 9 - "Kotten Hesshaus"

Laut dem teilweise noch erhaltenen Spruchbalken muss dieses Gebäude im Jahr 1800 als typisches Fachwerk-Traufenhaus errichtet worden sein. 

So beschreibt es auch Heinz Weirauch in seinem Buch „Von Bauern und Köttern Pächtern und Aufsitzern - Höfe und Kotten in Saarn“.

 

Die Geschichte dieses Kottens weist allerdings noch weiter in die Vergangenheit. Der Autor des Buches hat eine erstmalige Erwähnung im Jahre 1642 mit dem damaligen Pächter Arnold Heßen ermittelt.

 

Es handelte sich um ein Leibgewinngut der Herren von Broich, die es 1804 an die damaligen Pächter, die Eheleute Wilhelm und Christine Hesshaus, geb. Welsing, veräußerten.

 

Im 19. Jahrhundert wurde das Gebäude an der von der Straße aus gesehen rechten Seite verlängert. Aus dieser Zeit stammt auch die Giebelwand aus Feldbrandsteinen.

 

Das Anwesen wurde durch verschiedene Eigentümer immer landwirtschaftlich genutzt, bis diese Nutzung 1955 endgültig eingestellt wurde.

 

Am Grundstück vorbei floss das allgemeine Abwasser der Anwohner der Viehgasse, in „offener Lage“ auf seinem Weg zur Kanalisation in der Düsseldorfer Straße. Im Bereich zwischen Straßburger Allee und Düsseldorfer Straße wurde die Viehgasse im Zeitraum von Oktober 1956 bis März 1957 kanalisiert. Der Bereich westlich der Straßburger Allee wurde vielleicht erst im Zusammenhang mit der weiteren Bebauung dieses Bereiches Anfang der 60er Jahre kanalisiert.

 

Ältere Saarner erinnern sich, dass in den 1950/1960er Jahren an der von der Straße abgewandten Hausseite eine Art Trinkhalle betrieben wurde, an der sich die Menschen aus der Nachbarschaft mit Getränken versorgten.

 

Eine weitere Besonderheit bestand darin, dass quer über das Hofgelände eine Leine gespannt war, an der – wiederum an einer Leine gesichert – der Hofhund sich auf dem gesamten Gelände bewegen konnte. Dabei hat er so manchen Fußgänger auf dem Weg am Haus vorbei laut kläffend begleitet.

 

Nachdem das Gebäude einige Jahre leer stand, wurde es ab 1999 liebevoll restauriert.

 

Für die Richtigkeit:                                   „Ein Projekt des Stammtisches „Aul Ssaan“

F. Wilhelm von Gehlen                                                                                                   


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