Die Inschrift des Türbalkens dieses Gebäudes weist aus, dass das Gebäude im Jahre 1727 durch Wilhelm Drosten und seine Ehefrau Catharina, geb. Haberkamp, errichtet wurde.

Denn diese Inschrift lautet wie folgt:           

„WILHELM DROSTEN UND CATHARINA HABERKAMPS ALS EHELEUT HER LEHRE UNS BEDENKEN DAS WIR STERBEN MÜSEN AUF DAS WIR KLUG WERDEN DEN 20. JUNIUS, A 1727“.

In seinem Buch „Von Bauern und Köttern Pächtern und Aufsitzern - Höfe und Kotten in Saarn“ beschreibt Heinz Weirauch, dass bereits 80 Jahre zuvor, nämlich im Jahre 1648, ein Gerrit Drosten im Saarner Rauchhühnerverzeichnis geführt wird. Und er ergänzt, dass der Kotten bis 1803 ein Leibgewinngut des Saarner Klosters war.

In jenem Jahr, also noch vor der Säkularisation des Klosters Saarn, erwarb Wilhelm Drosten vom Kloster das Eigentum an diesem Kotten.

Nach verschiedenen Eigentümerwechseln dient das Haus seit Jahrzehnten ausschließlich Wohnzwecken.

Wann die Landwirtschaft auf diesem Hof eingestellt wurde, habe ich nicht feststellen können.

In den Jahren 2002/03 wurde das Gebäude umfassend restauriert.

In der Mitte der platzartigen Erweiterung vor diesem Haus stand über viele Jahrzehnte der „Saarner Pittermann“. In einem „in den Berg hinein gebauten Haus“, das so niedrig war, das man an seiner Rückseite „aus der Dachrinne trinken konnte“, hatte der Saarner Dorf-Polizist seine Dienststelle. In einem weiteren Raum befand sich die Arrestzelle, die vielfach eher zur Ausnüchterung der Insassen als zur Haftverbüßung einzelner Übeltäter diente. Als Mitte der 1930er Jahre die Polizei-Dienststelle zur Landsberger Straße 14 umzog, soll das städtische Tiefbauamt das Gebäude zur Unterbringung ihrer Saarner Straßenunterhaltungsabteilung genutzt haben.

Weitere Einzelheiten habe ich nicht feststellen können.

Für die Richtigkeit:                                   „Ein Projekt des Stammtisches „Aul Ssaan“

F. Wilhelm von Gehlen