Holunderstraße 10

Holunderstr. 10


Denkmal

Denkmal - Holunderstr. 10 Evangelisches Pfarrhaus

Das evangelische Pfarrhaus Holunderstr. 10 wurde in den Jahren von 1863– 1865 errichtet. Es entstand auf dem Gelände des ehemaligen Schroershof. Seine Ursprünge (als Schuerken-Gut) vermutet Heinz Weirauch, wie er in seinem Buch „Von Bauern und Köttern Pächtern und Aufsitzern – Höfe und Kotten in Saarn“, schreibt, nach einer urkundlichen Erwähnung im Jahr 1443. Diesen Hof hatte, lt. weiterer Beschreibung von Heinz Weirauch, Wilhelm Lücker, der spätere Saarner Gemeindevorsteher, von der Herrschaft Broich 1804/05 für 500 Taler erworben. Der Sohn von Wilhelm und Anna Lücker, Karl-Johann Lücker, der als katholischer Pfarrer in Osterath tätig war, veräußerte sein elterliches Erbe im Jahre 1845 an die ein Jahr zuvor entstandene neue evangelische Kirchengemeinde Saarn für 8.700 Mark. So beschreibt es der (ehem.) Saarner Pfarrer Adolf Stiasny in seinen Aufzeichnungen über „Die Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde Saarn“. Neben dem Wohnhaus wurden Nebengebäude, Stallung und Scheune und der mit einer Mauer umgebene Hofraum sowie der nahegelegene Garten von der Kirchengemeinde erworben. Am 09.04.1845 wurde Friedrich Ringsdorff aus Moers zum ersten Pfarrer der Gemeinde gewählt; er trat sein Amt am 07.08.1845 an. Das Haus mit Nebengebäude wurde dem Pfarrer als Pfarrhaus und der Garten als Pfarrgarten zugewiesen. Die erworbene Scheune wurde zu einer zweiklassigen Schule umgebaut; die Kosten betrugen 3.846 Mark, wie Pfarrer Stiasny weiterhin festgehalten hat. Friedrich Ringsdorff beendete seinen Dienst in Saarn im Februar 1849 und folgte einem Ruf in das Pfarramt zu Vollmarstein. In seiner Nachfolge wurde am 11.11.1849 Clemens Seyd, zuvor Pfarrer in Orsoy, als Pfarrer in seinen Dienst in Saarn eingeführt. Er bezog das Pfarrhaus und ließ in der Zeit, als auch die Kirche (1851) erweitert wurde, das Nebengebäude des Pfarrhauses zu einer ergänzenden Wohnung umbauen, was Kosten von 2.967 Mark, verursachte, wie Pfarrer Stiasny zu berichten wusste. Clemens Seyd verstarb am 24.10.1863. In der Zeit der Vakanz wurde das alte Pfarrhaus „auf den Abbruch verkauft“ und ein neues gebaut; die Kosten betrugen 5.540 Mark, so berichtet Pfarrer Stiasny weiter. Der „Erstbezug“ des neuen Pfarrhauses blieb Pfarrer Karl Friedrich Flaskamp vorbehalten. Am 19.01.1865 zog er nach Saarn; am 22.01.1865 wurde er feierlich in sein Amt eingeführt. Hier nutzte er dann das (lt. Denkmälerverzeichnis) „ zwei-geschossige Traufenhaus in Fachwerk, verschiefert. Hölzerne Eckpilaster. Mittelportal. Seitlich je 2 Fensterachsen.“ In seinem Buch „Die evangelische Kirchengemeinde Saarn“ berichtet Pfarrer Ewald Luhr, auf Seite 49, davon, dass das Pfarrhaus am 06.März 1943 durch eine Luftmine so stark beschädigt wurde, dass es geräumt werden musste. Im Pfarrhaus wohnten die Pfarrer Karl Friedrich Flaskamp, von 1865 bis 1897, Rudolf von Bracken, von 1898 bis 1933, Adolf Stiasny, von 1934 bis 1949, Wilhelm Hützen, von 1950 bis 1970, Albrecht Sippel, von 1984 bis 1998, Jürgen Krämer, von 1998 bis 2014, Christoph Pfeiffer, ab 2016. Frau Pfarrerin Angelika Baschek wohnte während ihrer Dienstzeit in Saarn (von 1970 bis 1984) im Wohnhaus Düsseldorfer Str. 97/99. Während dieser Zeit war das Pfarrhaus vermietet.


Für die Richtigkeit:                                   „Ein Projekt des Stammtisches „Aul Ssaan“

F. Wilhelm von Gehlen                                                             


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