Wie Heinz Weirauch in seinem Buch „Von Bauern und Köttern Pächtern und Aufsitzern - Höfe und Kotten in Saarn“ beschreibt, gibt es Überlieferungen, die belegen, dass dieser „Kotten Achterkamp“ im Jahre 1656 gegründet wurde. Um 1800 habe Johann Rosendahl das Eigentum am Gebäude und am Grundstück erworben.

Er muss es dann auch gewesen sein, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts, vermutlich im Jahre 1810, das vorhandene Gebäude durch ein ein-geschossiges Traufenhaus in Fachwerk ersetzen ließ. Im 20. Jahrhundert wurde das Gebäude durch zwei abgeschleppte Anbauten vergrößert.

Der Nordgiebel zeigt noch die ursprüngliche Fachwerkkonstruktion. Die Traufseite und der Giebel auf der südlichen Seite sind teilweise in Mauerwerk ausgeführt und/oder nachträglich verputzt, heute zum Teil verschiefert.

Auf der westlichen Traufseite befindet sich der mittig angelegte Eingang zum Haus. Er wird - auf der nördlichen Seite - von einem Anbau in Fachwerk und - auf der südlichen Seite - von einem verputzten Backsteinbau flankiert.

Unter der nördlichen Haushälfte befindet sich ein Gewölbe aus Ziegelmauerwerk.

Der Kotten wechselte oft seine Besitzer. Hier lebten Schneidermeister, Kaufmänner, Ziegeleiarbeiter, Küfer, Lehrer …usw.

Im ausgehenden 19. und im beginnenden 20. Jahrhundert muss das Gebäude als Stall für die Pferde der damaligen Saarner Essigfabrik Germershausen gedient haben. (Heute Otto-Pankok-Straße 27). So erzählte es mir ein ehemaliger Bewohner des Herrenhauses dieser Fabrik.

Für die Richtigkeit:                                   „Ein Projekt des Stammtisches „Aul Ssaan“

F. Wilhelm von Gehlen