Kölner Straße 29-31

Kölner Straße 29-31


Denkmal - Kölner Straße 29-31 „Kotten Prieskamp“

Bei Recherchen für sein Buch „Von Bauern und Köttern Pächtern und Aufsitzern“ hat der Saarner Hobby-Historiker Heinz Weirauch herausgefunden, dass dieser Kotten unter dem Namen „Tunders-Haus“ erstmals im Jahr 1672 in der Untertanenrolle der Herrschaft Broich genannt wird. Er vermutet, dass der Kotten im Jahre 1648 gegründet worden war.

Eigentümer des Leibgewinngutes wäre das Kloster Saarn gewesen. Die Nachfolger des erstmals genannten Pächters Dietherich Tönders, der ab 1750 das Anwesen bewirtschaftete, die Eheleute Johannes und Anna-Gertrud Schmeling, geb. Bauer, hätten 1780 das heutige Fachwerkhaus errichtet. Der Anbau, mit der Hausnummer Kölner Str. 31, für den keine Denkmal-Eigenschaft attestiert ist, müsse ebenfalls in diesem Jahr errichtet worden sein.

1820 habe der Ackersmann Johann Holstein, der mit der Kottenerbin Anna-Maria Schmeling verheiratet war, von der preußischen Domänenverwaltung den drei preußische Morgen Ackerland großen Kotten erworben. Dieses Anwesen sei ab ca. 1800 „Prieskamp“ genannt worden. Bis 1888 habe die Familie Holstein hier Landwirtschaft im Nebenerwerb betrieben.

Der Schlossermeister Joseph Wilké habe in dem Jahr das Anwesen erworben und hier eine Fabrik eröffnet, die sein Sohn bis 1925 weitergeführt habe. In jenem Jahr habe der Schreinermeister Wilhelm Goert das Anwesen erworben und hier eine Schreinerei betrieben.

1978 erwarb die Familie Kleinholz dieses Anwesen. Sie wohnt im Gebäude und führt hier den Mülheimer Kran-Verleih.

In dem vom Mülheimer Hobby-Historiker Bernd Brinkmann geschriebenen und vom Geschichtsverein Mülheim an der Ruhr e.V. herausgegebenen Buch „Mülheimer Brauereien“, Heft 81/2008, findet sich eine ergänzende Beschreibung zu diesem Anwesen, zur „Brauerei Johann Heinrich Holstein“.

Bernd Brinkmann beschreibt, dass Johann Schmäling mit Erbpachtvertrag vom 06. Mai 1780 vom Kloster Saarn ein Stück Bauland, „Priors Camp“ genannt, erworben habe. Noch im gleichen Jahr errichtete er, wie die Inschrift des Türbalkens belegt, zusammen mit seiner Ehefrau Anna Gertrud geb. Bauer ein Haus. Dieses Gebäude steht heute noch, ergänzt um eine Erweiterung, das Haus Kölner Straße 31. Schon 1781 habe sich Johann Schmäling als Wirt und Brauer betätigt, wie er aus den Malzakziselisten entnommen habe.

Anders als Heinz Weirauch, beschreibt Bernd Brinkmann, dass der Holstein-Kotten bereits im Jahre 1855 von dem Gewehrarbeiter Joseph Wilké und seiner Ehefrau Anna, geb. Mülheims, erworben wurde. Wilké habe hier seine „Maschinenbau-Anstalt und Mechanische Bindfadenfabrik“ gegründet.

Im Heft 48 der Reihe „Zeitschrift des Geschichtsvereins“, Ausgabe von  Dezember 1969, beschreibt sein Autor, Günter Weber, die Hausinschrift im Türbalken des Hauses Kölner Str. 31 wie folgt:

„Johannes Schmeling und Anna Gertrud Bauer: Eheleut. Anno 1780 An Gottes Segen ist alles gelegen“.

 

Für die Richtigkeit:                                                          „Ein Projekt des Stammtisches „Aul Ssaan“

F. Wilhelm von Gehlen                                 

 

 

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