Lehnerfeld 2-4

Denkmal Lehnerfeld 2 und 4 - „Gut Kleinlehn“


Denkmal Lehnerfeld 2 und 4 – „Gut Kleinlehn“

Für sein Buch „Von Bauern und Köttern Pächtern und Aufsitzern hat der Saarner Geschichtsschreiber Heinz Weirauch herausgefunden, dass es sich bei diesem Anwesen um einen der drei „Lehner Höfe“ handelt. Seine erstmalige Erwähnung finde sich im Saarner Höfeverzeichnis im Jahre 1556. Der Hof sei vermutlich durch Teilung des benachbarten Hofes „Unterlehn“, heute Lehnerstraße 90, entstanden.

Bis die Herren von Broich den Hof 1787 an den damaligen Pächter Heinrich-Peter Drosten, genannt Kleinlehn, veräußerten, sei der Hof über zwei Jahrhunderte ein Leibgewinngut und dem Hofgericht „Kapelle“ unterstellt gewesen.

Folgende Pächter/Hofleute hat Heinz Weirauch für dieses Anwesen ermitteln können

1556: Theil (Tillmann) op dem Lein

1586: Geeirt (Gerhard) up dem smallen Lein,

1611 – 1625: Heinrich ufm Lehn und Gerrit Leehnen,

1672: Wilhelm Vogel om Len

1680 - 1699: Jan Bulrath (Böllert), seit 1658 mit Merken (Maria), geb. vom Lehn, verheiratet,

ab 1699 Burghard (Sohn von Jan Bulrath)

1787 als Eigentümer: Heinrich-Peter Drosten genannt Kleinlehn.

Um 1795: Heinrich Fossbeck, genannt Oberwinster, Schwiegersohn von Heinrich-Peter Drosten als neuer Eigentümer des Anwesens.

Ab 1837 bewirtschaften sein Sohn, Heinrich Oberwinster genannt Kleinlehn, und seine Ehefrau Catharina, geb. Rottmann, den Hof, der bis 1971 im Eigentum der Familie Oberwinster verbleibt.

Als charakteristisch beschreibt Heinz Weirauch die Tatsache, dass alle den Hof bewirtschaftenden Mitglieder der Familie Oberwinster den Vornamen Heinrich trugen.

1971 veräußert Heinrich Oberwinster seinen gesamten Besitz an die Stadt Mülheim an der Ruhr und gründet einen neuen Hof bei Kempen am Niederrhein. Mit der Veräußerung endet zugleich die landwirtschaftliche Nutzung dieses Hofes.

In der Nachfolge fand hier übergangsweise eine gewerbsmäßige Nutzung durch eine Baumschule und Landschaftsgärtnerei und eine Wohnnutzung statt, bis die neuen Eigentümer die in den Jahren 1806 (Lehnerfeld 4) und 1810 (Lehnerfeld 2) errichteten Gebäude in den Jahren 2000/001 umfassend restaurieren ließen und selbst hier einzogen.

 

In der Diele des Gebäudes befindet sich heute noch ein funktionsfähiger Brunnen, der aus Sicherheitsgründen mit einer Glasplatte abgedeckt ist.

 

Die zum früheren Anwesen gehörige Scheune wurde 1997 abgerissen. Auf diesem Gelände befindet sich eine städtische Tageseinrichtung für Kinder.

 

Für „Kleinlehn“, damals Lehnerfeld 75, Heinrich Oberwinster, beschreibt Günter Weber in dem vom Geschichtsverein Mülheim an der Ruhr e.V. im Dezember 1969 herausgegebenen Heft 48 seiner Schriftenreihe:

„Backhaus – Anno 1810

(TB) des Haupthauses durch Umbau entfernt.

‚Heinrich Oberwinster und Margarete Drosten haben dieses Haus erbaut am 08. August 1806

Gott segne dieses Haus und die da gehen ein und aus‘.

Text lt. Frau Oberwinster sen. und Herrn Dr. Strenger.“

 

Für die Richtigkeit:                                                            „Ein Projekt des Stammtisches „Aul Ssaan“

F. Wilhelm von Gehlen

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