Nachbarsweg 55

Nachbarsweg 55


Denkmal

Denkmal - Nachbarsweg 55

Als ersten Eigentümer dieses im Jahre 1911 nach Plänen des (vermutlich in Essen ansässigen) Architekten Egelink errichteten Hauses beschreibt Barbara Maas in ihrem Buch „Im Hause des Kommerzienrats“ den Rentner Wilhelm Strohm. Lt. Eintragung im Adressbuch 1915 war jedoch der Bäcker W. Strohm der erste Eigentümer dieses Hauses. Mit ihm wohnten, lt. Eintragungen in den Adressbüchern der Jahre 1915 – 1919, der Chemotechniker R. Meinhold und der Arbeiter Gustav Sallisch in diesem Haus.

Nach Beschreibung von Frau Maas handelt es sich um eine zweigeschossige Putzvilla vom Typ einer Zweifamilienvilla mit extrem tief gezogenem Giebel-Walmdach. Durch die Fassung des Daches entstehe ein mächtiger zweiachsiger Giebel, der mehrfach horizontal unterteilt ist, beschreibt sie in ihrem Buch.

An der Südseite des Hauses befindet sich das Treppenhaus mit Quergiebel. Die Fassade wird durch eine Art Blendenkolonade gegliedert.

Schmuckformen mit zum Teil figürlichen Darstellungen zeichnen das Gebäude ebenso aus wie die aufwendig verzierte Eingangstür.

1919/1920 muss ein Eigentümerwechsel stattgefunden haben. Denn im Adressbuch 1920 wird A. Faßbender als Eigentümer genannt und auch als dort wohnhaft bezeichnet mit der Angabe „Triebriemenfabrik“. Diese Firma ist auch im Handelsregister eingetragen, mit der Kennzeichnung 656 – Artur Faßbender, Inhaber: Kaufmann Artur Faßbender. Andere Bewohner des Hauses sind im Adressbuch nicht aufgeführt. 

Dieser Eigentümerwechsel mag dann auch ursächlich dafür gewesen sein, dass – lt. Beschreibung von Frau Maas - das Haus 1920 umgebaut wurde.

In den Adressbüchern wird auch das Grundstück Nachbarsweg 49 dieser Treibriemenfabrik Faßbender zugeordnet. Möglicherweise bestand diese Firma hier schon früher. Denn im Buch „Spuren des Leders – Leder – Industrie – Architektur“ beschreibt Frau Melanie Rimpel, auf Seite 69, diese Firma „Fassbender, Arthur, Lederfabrikant, 1910 – 1993, Nachbarsweg 49“.

Die Familie Faßbender bewohnte in mehreren Generationen dieses Haus bis 2005. Im Jahre 2012 wurde das Gelände der ehemaligen Lederfabrik grundlegend renaturiert.

 

Für die Richtigkeit:                                                                   „Ein Projekt des Stammtisches „Aul Ssaan“

F. Wilhelm von Gehlen

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