Otto-Pankok-Straße 31

 Otto-Pankok-Str. 31


Denkmal

Denkmal -  Otto-Pankok-Str. 31

Bei den Nachforschungen für sein Buch „Von Bauern und Köttern Pächtern und Aufsitzern - Höfe und Kotten in Saarn“ hat Heinz Weirauch ermittelt, dass die erste urkundliche Erwähnung dieses Hofes als „Hof de Voer“ um 1400 belegt werden kann.

 

Bis 1770 als Leibgewinngut des Klosters geführt, wurde es dann an das Pächterehepaar Heinrich und Anna-Maria Fohrmann, geb. Növer, veräußert. In den Jahren danach, vermutlich um 1790, wurde das zweigeschossige Wohnhaus in Fachwerk errichtet.

 

Nachdem der Hof mit seinen angrenzenden Teilen zwischenzeitlich verschiedenen Eigentümern gehörte, erwarb Josef Winkes die Hofgebäude im Jahre 1868. Er eröffnete dann im Wohnhaus eine Gaststätte.

 

1880 erwarb der Schweinehändler und Gastwirt Robert vom Ende die Gebäude und führte die Gastwirtschaft fort. Aus der Verbindung zwischen Beruf und Name entstand in Saarn schnell der Name „Ferkes Röb“, der dann für den Betreiber der Gaststätte verwendet wurde.

 

Weil in dem zur Wirtschaft gehörenden Saal häufig Kaninchen- und andere Kleintier-Ausstellungen stattfanden, erhielt die Gaststätte, die etwa um 1890 den offiziellen Namen „Jägerhof“ erhalten hatte, im Volksmund die Bezeichnung „Kaninekiste“.

 

Für unsere Zeit klingt es erstaunlich und weist zudem auf eine eigenwillige Mehrfachnutzung des Saales hin: Denn der Saal der Gastwirtschaft diente über verschiedene Jahre der evangelischen Volksschule Saarn als Klassenraum für die Durchführung des Schulunterrichts. Und die evangelische Kirchengemeinde nutzte ihn von 1902 bis 1909 für ihren im Jahr 1902 gegründeten Kindergarten. Dieser zog dann, als das „Haus Kinderlust“ an der heutigen Otto-Pankok-Straße 9 im Jahre 1909 fertiggestellt war, dorthin um.

 

Der Gaststättenbetrieb im „Jägerhof“ endete mit einem Brand im Januar 1974.

 

Nachdem das Gebäude einige Jahre leer stand, wurde es von 1979 bis 1982 umfassend saniert. Anbauten, auch eine lange Jahre vorhandene Kegelbahn, wurden abgerissen. Heute dient das Gebäude ausschließlich Wohnzwecken.


Für die Richtigkeit:                                                                     „Ein Projekt des Stammtisches „Aul Ssaan“

F. Wilhelm von Gehlen

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